Spätabbruch

Ein Spätabbruch bezieht sich oft auf eine induzierte Abtreibung, die nach der 20. Schwangerschaftswoche erfolgt. Allerdings ist der genaue Punkt, an dem eine Schwangerschaft als spät anzusehen ist, nicht eindeutig definiert. Einige Quellen definieren eine Abtreibung ab 14 Wochen als „spät“.
Dilatation und Evakuierung (manchmal auch als Weitung und Ausschabung bezeichnet) bezieht sich wortwörtlich auf die Dehnung der Zervix und die chirurgische Evakuierung des Inhalts des Uterus. Es ist eine Abtreibungsmethode sowie ein therapeutisches Verfahren bei Fehlgeburten um einer Infektion vorzubeugen und sicherzustellen, dass die Gebärmutter vollständig ausgeräumt ist.

In manchen Gesundheitszentren könnte es mit unterschiedlichen Bezeichnungen genannt werden:

D&E (Weitung und Ausschabung)
ERPOC (Kürettage)
TOP or STOP ((Surgical) Beendigung der Schwangerschaft)

D&E – Normalerweise bezieht sich dieser Begriff auf eine spezielle im zweiten Trimester durchgeführte Behandlung. In vielen europäischen Ländern (Schweiz, Deutschland, Österreich und mehrheitlich Frankreich) wird ab ca. der 14. Schwangerschaftswoche medikamentös eine Fehlgeburt eingeleitet und nicht mit D&E.
Einige Quellen verwenden den Begriff D&E jedoch allgemein für alle Verfahren, die eine Art von Behandlungen der Weitung und Ausschabung beinhalten. Fälschlicherweise auch für jene Methoden der ersten Trimester, die sich auf eine manuelle und elektrische Vakuum-Absaugung beziehen.

Der erste Schritt in einem D&E ist den Gebärmutterhals zu erweitern. Oft wird damit etwa einen Tag vor der Operation begonnen, und oft erfordert es die Einführung von mehreren Laminaria-Stängel in den Gebärmutterhals. Die Dehnung der Gebärmutterhalsöffnung ermöglicht es, chirurgische Instrumente: wie eine Kürette oder Zangen, in die Gebärmutter einzuführen.

Im zweiten Schritt wird der Fötus entfernt, entweder unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose. Eine Kanüle wird in die Gebärmutter geleitet. Die Kanüle wird mittels Schlauch mit einer Flasche und einer Pumpe befestigt, die ein Vakuum erzeugt, um Gewebe aus dem Uterus zu entfernen.

Zangen werden durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt und dienen dazu, jegliches verbliebende Gewebe zu extrahieren. Dies ist eher bei Schwangerschaften ab 16 Wochen oder mehr üblich. Eine Kürette wird verwendet, um die Gebärmutterschleimhaut abzukratzen und das Gewebe im Uterus zu entfernen. Schließlich wird das Vakuum dazu verwendet, um sicherzustellen, dass keine fötalen Gewebereste in der Gebärmutter verbleiben, denn solche Gewebereste können schwere Infektionen verursachen. Die Gewebereste werden auch dahingehend überprüft, um sicherzustellen, dass der gesamte Fötus entfernt wurde.